VERA - VERgleichsArbeiten - sind standardisierte Kompetenzerhebungen, die länderübergreifend Lernstände festhalten. Mit ihnen könnte eine evidenzbasierte Bildungspolitik realisiert werden. Doch die Daten sind schlecht und stehen weitestgehend unter Verschluss. Wir machen sichtbar, welche Bundesländer blockieren und wo nachzubessern ist. Damit möchten wir den Diskurs zur Informationslage im Bildungsbereich anregen. Außerdem veröffentlichen wir erstmals vorhandene Daten in einem länderübergreifenden Datensatz.
In Deutschland wird Bildungspolitik in einer Blackbox gemacht. Es gibt kaum Länder, die so wenig über ihr Schulsystem wissen, wie Deutschland. Und die wenigen Daten, die vorliegen, halten die Bundesländer weitestgehend unter Verschluss. Wie problematisch das ist, zeigt sich gerade besonders: Alle reden über pandemiebedingte Lernrückstände, aber inwiefern die genau existieren, weiß niemand so genau - weil die Daten nicht vorliegen. Wie sollen so effektive Maßnahmen ergriffen werden?
Dabei werden Daten erhoben und das schon seit Jahren. Die sogenannten VERgleichsArbeiten (kurz VERA) sind weitestgehend standardisierte Kompetenztests. Mit ihnen werden Grundkompetenzen erhoben, wie Lesefähigkeit, Schreibfähigkeit oder mathematische Grundkenntnisse. Auf Wo-ist-VERA.de veröffentlichen wir zum ersten Mal vorhandene Daten (vorerst VERA 3) an einem zentralen Ort und wollen eine Diskussion über ihre Nutzbarkeit initiieren. Außerdem machen wir über ein Ranking sichtbar, welche Bundesländer bei der Veröffentlichung blockieren.
Sie könnenhiermehr über unsere Kriterien zur Erfassung des Rankings erfahren. Mehr Informationen zu VERA finden Sie auf derSeite des IQB.
„Anonymisierte schulische Leistungsdaten sollten grundsätzlich allen.. Menschen zur Verfügung gestellt werden. Schule ist eine öffentliche.. Veranstaltung - also sollten auch alle.. so fundiert und differenziert wie möglich Einblick erhalten.“
Jens Großpietsch, ehem. Schulleiter Heinrich von Stephan Gemeinschaftsschule, Mitbegründer der Freudberg Gemeinschaftsschule in Berlin.
„Wir müssen als Gesellschaft entscheiden, welche Erwartungen wir.. an Schulen haben.. Wenn wir uns an einem Ziel orientieren, dann sind Lernstandserhebungen ein geeignetes Mittel, den Weg zum Ziel zu überprüfen.. Für eine Veröffentlichung der VERA-Daten spricht, dass es sowohl den Eltern als auch anderen Bildungsinteressierten möglich sein sollte, die Erreichung der Ziele zu überprüfen.“
Katja Oltmanns, Vorsitzende der Landeselternvertretung der Gymnasien im Saarland, Deligierte des Bundeselternrates.